Seit Jahren verfällt das ehemalige Verwaltungsgebäude des DGB-Landesbezirk Niedersachsen in der Dreyerstraße. Nunmehr ist es offensichtlich gelungen, diese Immobilie zu verkaufen. Auf dem Grundstück sollen nach dem Willen des Bauherrn 38 Wohneinheiten mit der gleichen Anzahl an Parkplätzen entstehen.

Diese Baumaßnahme ist grundsätzlich zu begrüßen, da sie den „Schandfleck“ des ehemaligen DGB-Hauses endlich beseitigt (vgl. HAZ vom 15.06.2011).
Jetzt gilt es allerdings zu prüfen, ob es bei der derzeitigen Verkehrsführung im Wohnviertel verbleiben kann, zumal in den letzten Jahren durch größere Ansiedlungen am Ende der Dreyerstraße („Brückenhaus“) und dem Boarding-House der Sparkassen-Akademie nicht unerhebliche Verkehre zusätzlich das Wohnviertel belasten. Nach grober Schätzung werden 80% der Autofahrten über die Andertensche Wiese abgewickelt.
Kämen jedoch die 38 Wohneinheiten in der Dreyerstraße mit dem entsprechenden Bewohner-, Besucher- sowie Lieferverkehr hinzu, dürfte sich das Verkehrsaufkommen ungleich erhöhen. Dies hätte im Wesentlichen eine weitere Belastung der Andertensche Wiese zur Folge.

Das betroffene Gerberstraßenviertel befindet sich in der Calenberger Neustadt und wird begrenzt durch die Königsworther Straße zwischen Leine und Königsworther Platz im Nordwesten, der Brühlstraße zwischen Königsworther Platz und Leine (Clevertorbrücke) im Nordosten sowie der Leine selbst im Süden.

Die Gerberstraße (zwischen Königsworther Straße und Oeltzenstraße), Hartwigstraße und Oeltzenstraße sind als Einbahnstraßen ausgelegt, die entweder in das oder aus dem Viertel führen.
Die einzigen Straßen, die Gegenverkehr uneingeschränkt zulassen, sind die Andertensche Wiese sowie die Dreyerstraße. Die Dreyerstraße ist allerdings eine „Sackgasse“. Der Teil-Abschnitt der Gerberstraße zwischen Oeltzenstraße und Andertensche Wiese kann zwar beidseitig genutzt werden, ist jedoch durch versetzt angeordnete Parkbuchten bereits verkehrsberuhigt.
Die Andertensche Wiese beherbergt als größere Anlieger u.a. eine Berufsschule und den Verpackungsspezialisten „Leunisman GmbH“. Beide Anlieger sorgen für erheblichen Autoverkehr, auch Schwerverkehr.
Das gesamte Wohngebiet ist als „Zone 30“ ausgewiesen, deren Einhaltung aber weitestgehend ignoriert wird, zumal keine Kontrollen stattfinden.

Unser Vorschlag:
Eine faire Aufteilung der Verkehrsströme im „Gerberstraßenviertel“ könnte auf unkomplizierte Weise durch die Abtrennung der Andertensche Wiese hinter der Ein-und Ausfahrt der Firma Leunisman erfolgen.
Die Dreyerstraße und der hintere Teil der Andertenschen Wiese (ab Haus Nr.12 bzw. 17) wäre dann nur noch über die Gerber- bzw. Oeltzenstraße (Einfahrt) bzw. Hartwigstraße (Ausfahrt) zu erreichen.
Die Interessen des Anlieferverkehrs der Fa. Leunisman würden nicht berührt. Der „Parkplatz-Suchverkehr“ der Berufsschüler würde allerdings eingeschränkt so dass es zu einer wirksamen Beruhigung in der Andertenschen Wiese käme.
Alternativ kämen für den hinteren Teil der Andertenschen Wiese verkehrsberuhigende Maßnahmen (versetzte Parkbuchten, Erhöhungen der Fahrbahn) analog der Gerberstraße in Betracht.

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Heinz-G.Macherey